Warrior

Warrior
"life is a battlefield"

Fellfarbe: Rappe
Abzeichen: Stern
Besonderes: linke Ohrspitze fehlt und über seine Brust zieht sich eine Narbe in Form eines Blitzes

Warrior ist ein großgewachsener Rappe, dessen Fell nur leichte Braunschattierungen aufweisen kann. Das einzig weiße an dem Hengst ist der Stern auf seiner Stirn, der jedoch meist von seiner dicht herabfallenden Mähne verdeckt wird, die doch niemals zu wachsen scheint. Seine Hufe sind schmal und fest und so dunkel, dass sie beinahe schwarz wirken. Mähne und Schweif sind dicht und voll, allerdings nicht besonders lang. Erstaunlich haßelnussbraune Augen mustern jeden Fremden misstrauisch und folgen jeder ungewohnten Bewegung. Der Hengst hat einen beinahe schon zierlichen Körperbau, da er nicht besonders lang, allerdings sehr schlank ist, was die Muskeln an seinen Beinen um so deutlicher hervortreten lässt. Dieser Körperbau lässt zu, dass Warrior ungewöhnlich schnell rennen kann, was ebenso wie seine schmale Kopfform auf das Vollblut in seiner Ahnenfolge zurückzuführen ist. Kleine Mauseohren - zu klein für die großen Augen - sind aufmerksam auf alles Neue gerichtet.

"Und es blättern die Seiten bis zu dem Moment, in dem alles still steht"

Manche sagen, ich wäre unnahbar. Alles was sie sehen, ist die Hülle eines arroganten, eingebildeten Hengstes. Manche glauben, unter dieser Hülle läge ein weicher Kern. Aber um den zu finden muss man schon verdammt tief suchen. Mir persönlich gefällt es, wenn ich von anderen Pferden für unantastbar, unbezwingbar gehalten werde. Ich hüte mich davor, ihr Weltbild zu zerstören, indem ich ihnen die Wahrheit sagen. Nicht viele kennen mein wahres Ich. Genau genommen nur mein Bruder Nightshade und der ist schon lange fort. Mein Name, Warrior kommt nicht von irgendwoher. Seit dem Tag meiner Geburt musste ich um das Überleben kämpfen, lernte, dass das Leben nichts weiter als ein endloser Kampf ist, den niemand ohne Narben überstehen kann. Schon gar nicht, wenn man anders ist als die anderen. Ja, die anderen sollen mich für unzähmbar halten. Das ist mir nur recht. Vielleicht haben sie dann so viel Verstand und Respekt vor mir, dass sie meine Geschichte nicht wissen wollen. Das würde mich ohnehin nur reizen. Und ich bin wirklich leicht reizbar. Ich würde sagen, wenn jemand wegen mir ein Ohr verliert, dann ist er selbst schuld. Ironie des Schicksals, ich schnappe nur nach Ohren, seit mir von meinem ältesten Bruder ein Teil meines Ohres abgebissen wurde. Nun ja, geduldig war Thunderbolt nie. Wahrscheinlich die einzige Gemeinsamkeit zwischen uns. Was ich allerdings mit dem ganzen nun eigentlich sagen will: Versuch nicht, mich zu durchschauen. Versuch nicht, zu begreifen, warum ich mich so verhalte. Versuch nicht, aus mir schlau zu werden. Ich habe nicht vor, mich wie ein offenes Buch lesen zu lassen, also versuch es einfach nicht.

"Der Brüder Band wiegt mehr als jedes Feindes Wut und jedes Freundes Treue" (Nightshade, Warriors Bruder)


Der gute alte Nightshade. Obwohl, als alt sollte ich ihn wohl nicht bezeichnen, schließlich ist er nur ein Jahr älter als ich selbst. Nightshade war immer das Pferd, das mir am nächsten stand, bis er sich entschied, uns alle zu verlassen. Ich weiß bis heute nicht, was ihn dazu gebracht hat, fortzugehen, aber in den langen Wochen danach verging kein Tag, an dem ich mir meinen besten Freund nicht wieder zurückgewünscht habe. Aber auch mit so etwas muss man fertig werden. Wenn wir Nightshade wirklich wichtig gewesen wären, dann hätte er uns, seine Familie nicht einfach so zurückgelassen! Von diesem Tag an musste ich allein mit Thunderbolt fertig werden. Und der war ein verdammter Mistkerl! Nur weil er sich einbildete, etwas besseres als wir anderen zu sein, weil sein Fell in einem hellen Goldton schimmerte! Also bitte, was sollte daran denn besonders sein? Natürlich! Nichts! Aber Thunderbolt sah das mal wieder anders. Seine Prophezeihung lautete irgendetwas in der Art, dass er der Lichtbringer für die Herde sein sollte und das nahm er natürlich streberhaft ernst. Jedes Fohlen in der Herde, in der ich aufgewachsen bin erhält zu seiner Geburt eine Art Prophezeihung. Worte, die uns Fohlen mit auf den Weg gegeben werden, nach denen wir unser Leben ausrichten können. Ausgesprochen werden diese Worte von der ältesten Stute unserer Herde. Unser Name richtet sich nach der jeweiligen Prophezeihung, was Thunderbolt - also Blitzschlag - natürlich nicht gerade von seiner Meinung abweichen lässt. Nightshade war deshalb nicht gerade das beliebteste Pferd der Herde, obwohl sein Ansehen natürlich viel höher stand das mein eigenes. Er hat mir seine Prophezeihung niemals verraten, aber aufgrund des Verhaltens der anderen und seines Namens habe ich meine eigenen Schlüsse gezogen. Der Name meiner Mutter war Glade. Auch sie wurde als Lichtbringerin gesehen und hatte deshalb einen sehr hohen Stand in der Herde. Zumindest bis Nightshade und ich auf die Welt kamen. Wir waren sozusagen der "böse" Gegenpart von ihr und Thunderbolt. Nightshade bedeutet Nachtschatten, und ich bin Warrior, der Kämpfer. Beides Namen mit einem sehr negativen Unterton. Kein Wunder, dass uns niemand leiden konnte. Und hätte es alles nicht noch schlimmer gemacht, ist unser Leithengst in der Nacht meiner Geburt verschwunden. Er war nicht mein Vater. Ich weiß nicht, wie mein Vater hieß, ich habe ihn nie getroffen. Er ist auch nicht weiter wichtig.
Meine Prophezeihung lautete: "Das Leben ist ein Schlachtfeld. Du wirst kämpfen, hungern, düsten, trauern und schreien. Du wirst viel Leid erdulden müssen, viel Elend ertragen. Am Ende wirst du ein anderer sein und du wirst erkennen, dass dein Ziel niemal ein Ziel gewesen ist."
Nun ja, es gibt irgendwie aufmunternderes. Irgendwas von wegen: Du wirst ein Leithengst sein, alle Stuten werden dich toll finden! Das wär doch mal ein guter Leitspruch! Aber es war ja klar, dass ich sowas nicht bekommen würde! Kein Wunder also, dass Thunderbolt mich vertrieben hat, sobald Nightshade nicht mehr da war, um die anderen davon abzuhalten.